Claudia Hille beim WM-Crossduathlon auf Ibiza am 3. Mai

20.05.2023

30 Jahre nach meinem ersten Duathlon WM Titel habe ich es noch einmal geschafft - diesmal nicht bei einem normalen Duathlon, sondern bei der Cross-Duathlon WM auf Ibiza.

Im Januar entschlossen wir uns Urlaub und Wettkampf zu verbinden, wohlwissend, dass ich durch meinen Winterjob als Skilehrerin und durch die winterlichen Verhältnisse vor der Haustür nicht wirklich zum spezifischen Training kommen würde. So war die Vorbereitung geprägt durch Langlaufunterricht, einigen Rolleneinheiten (da bringen auch wenige Umfänge ordentlich Power) und ein paar Laufkilometer in den letzten Wochen. Voller Vorfreude reisten wir ganz entspannt auf die sonnige Insel um erstmal ein paar Tage zu relaxen. Natürlich schauten wir uns vorher die MTB und Laufstrecken an und was soll ich sagen - ich war geschockt. Als absoluter Rookie auf dem MTB hatte ich mir nicht so eine technisch anspruchsvolle Strecke vorgestellt. Da nütze der Power in den Beinen nicht all zuviel. Wie schrieb die Presse gestern so treffend "zwei Runden einer 10 km langen Mountainbike-Strecke, die den Athleten alles abverlangte, von Rampen und Schikanen bis hin zu steinigen Anstiegen und gewundenen, mit Kiefern bewachsenen Serpentinen“. Hier war nix mit laufen lassen. Ein Einheimischer erzählte dann auch noch, dass es sich zum Grossteil um Abschnitte eines MTB-Weltcups handelt - na super. Die Laufstrecke war ebenfalls knackig, Trail mit 120HM auf den 5,8km (wobei diese auf den ersten 2km zusammen kamen und dann felsiges Gelände direkt am Meer. Das beunruhigte mich relativ wenig, da ich als SwimRunnerin der letzten 4 Jahre, solche Strecke gewohnt bin.

Am Wettkampftag war ich mega nervös, konnte ich doch meine Form und Performance auf dem MTB absolut null einschätzen. Wie zu alten Zeiten ging ich aber mein ersten Lauf direkt an die Spitze, es lief super und ich konnte einen guten Vorsprung von 3 Minuten auf meine Verfolgerinnen rauslaufen. Dann kam die Radstrecke, da ich echt ein Schisser bergab bin, entschloss ich mich die Strecke mit Turnschuhen zu fahren um notfalls schnell vom Rad absteigen zu können und notfalls zu schieben. Die richtige Entscheidung, ich stieg pro Runde bestimmt 5 mal vom Rad, einige male aus Angst vor Abfahrt oder Hindernis, einige male weil ich einfach zu langsam war und irgendwo in den schmalen Trails an einem Fels oder Wurzel hängen blieb. Dann war kurz schieben angesagt. Trotz dieser Aktionen hatte ich die schnellste Radzeit meiner AK und konnte mit einem fetten Grinsen die  abschließenden 3km Trails über die Felsen am Meer angehen.

Was ein Ding - Duathlon Cross Weltmeisterin AK - happy und mega stolz nach 30 Jahren diesen Titel geholt zu haben.

Claudia - der Radclub Reutte gratuliert dir....absolute Top-Leistung!!